Martinstor

Freiburg – Tor zur Welt.

Martinvertretung gesucht

by Martin Jost

Die Martins haben das Freiburg verlassen.

Martin 1 hat die Burg gewechselt, Martin 2 ist ins Heim. Man sagt ja: „Du kriegst den Freiburger raus aus Freiburg, aber niemals Freiburg aus dem Freiburger.“ Keine Frage, dass Martin & Martin weiter jeden Tag an Freiburg denken werden. Nicht auszuschließen, sondern geradezu erwartbar, dass die Perspektive mit einigem Abstand ihnen zu neuen Einsichten in Freiburg verhilft, die sie an dieser Stelle mitteilen werden.

Unterdessen aber wäre es schön, wenn Martinstor einen Freiburgmartin als Korrespondenten vor Ort hätte. Du heißt Martin, hast deinen Lebensmittelpunkt mehr oder weniger in Freiburg und willst der Welt ermöglichen, von Freiburg zu lernen? Dann bewirb dich jetzt! Den Rest des Beitrags lesen »

65 Sekunden Freiburg

by Martin Jost

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Martins Labor

by Martin Jost

Kann uns keiner erzählen, dass wir keine Ratte in einem Labor wären. Freiburg ist eigentlich gar keine Stadt, sondern eine Versuchsanordnung. Freiburger sind eigentlich keine Bürger, sondern eine Stichprobe, die unter ständiger Beobachtung steht. Freiburg ist nichts anderes als ein Experiment aus der praktischen Politikwissenschaft. So verdreht, überzeichnet und unwahrscheinlich, wie alles in Freiburg passiert, kann es sich nur um ein Experiment unter methodisch überzogenen Bedingungen handeln.

Ein Beispiel: Als wir vor einem guten Jahrzehnt nach Freiburg kamen, stellte sich heraus, dass es sich um eine grün regierte Stadt in einem stockschwarzfinsteren, brutal konservativen Bundesland handelte. Eine Enklave, ein Pixelfehler im politischen System. Eine Anomalie, so grell und aus der Reihe wie das Dorf der unbeugsamen Gallier und nur mit etwas ähnlich Unwahrscheinlichem wie einem Zaubertrank erklärbar. Freiburg, die Stadt mit dem grünen Oberbürgermeister und der grünen Ratsmehrheit im Stadtparlament. Wo die CDU höchstens die zweite Geige spielt – obwohl sie im umliegenden Ländle seit fünfzig Jahren unangefochten regierte, als wäre Adenauer erst gestern vom Rosenzüchten zurückgekommen. Den Rest des Beitrags lesen »

Martinstour I

by MKB

Martins Umzug

Martins Umzug

„Das Brüderchen kommt, wenn wir Laterne laufen,“ hatten wir Lotte erzählt, weil uns im Frühjahr Anfang November so schwer vermittelbar erschien. Nun ist Jonathan bereits 14 Tage früher da. Dann müssen wir natürlich mit beiden Kindern zum Martinsumzug. Dummerweise regnet es aus Kübeln, als Vater und Tochter zum  Annaplatz aufbrechen. Frau und Knirps kommen nach. Wir stellen uns in der Kirche unter, wo schon hektische Betriebsamkeit herrscht. Den Rest des Beitrags lesen »

Die Mitte der Gesellschaft ist jetzt bei mir angekommen

by Martin Jost

Über vegetarische Buffets

Jeder Tag ist Veggie Day. on TwitpicStandardsatz des Vegetariers am Buffet: „Kannst du mal für mich da reinbeißen? Danke. Zeig mal – womit ist das gefüllt? Ist das Fleisch? Wie schmeckt das? Kau mal, hat es Fasern? Bist du sicher? Kannst du mal eins zerschneiden? Kannst du mit deinem Finger mal den Karottenwürfel anheben für mich? Sieht aus wie Gehacktes, oder? Ist das Grünkern? Kann ich das essen? Nah, lieber nicht.“

Ich war gestern Abend auf meinem ersten Neujahrsempfang, dem Neujahrsempfang der Freiburger Grünen. Man sollte meinen, öko-er könne eine Veranstaltung nicht sein. Die Jackson Pollock Bar, wo Freiburger Grünen-Veranstaltungen chronisch stattfinden, ist inzwischen grün gestrichen und in einer Ecke mit Sperrholz verkleidet, so dass fast Hüttenstimmung aufkommt. (Die Grünen geben zu Protokoll, mit dieser innenarchitektonischen Entwicklung nichts zu tun zu haben.)

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Bei Andreae in der Jackson Pollock Bar: Ernüchternde Bilanz der Integration auf der Multikulti-Insel im Schwarzwald

by MKB

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NSU-Prozess, Doppelpass, 50 Jahre Deutsch-Türkisches Anwerbeabkommen – die aktuellen Anlässe für die gestrige Diskussion in der Jackson Pollock Bar konnten kaum vielfältiger und brisanter sein. Kerstin Andreaes Podiumsgäste Gökay Sofuoglu von der türkischen Gemeinde Baden-Württemberg, der Politikwissenschaftler Stefan Rother und Ibrahim Sarialtin – Grüner türkischstämmiger Stadtrat mit bayrischem Migrationshintergrund – zogen ein kritisches Resummee der Integration in Deutschland. Die wichtigsten Gäste aber fehlten – es war wenig „deutsches“ Publikum anwesend. So blieb der Satz „Integration ist keine Einbahnstrasse“ auch an diesem Abend ein frommer Wunsch.

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Oder ist Freiburg als Multikulti-Insel im Schwarzwald schon einen Schritt weiter, ist die Integration schon abgeschlossen und so eine Diskussion obsolet? Ibrahim Sarialtin hatte damals in München Angst nach den Brandanschlägen von Mölln und Solingen. Er hielt immer ein langes Seil bereit, um sich und seine Familie notfalls über den Balkon zu retten. Die Wahrheit über die NSU hat diese Angst wieder zurückgebracht. Wenn man die mangelnde Sensibilität der Justiz bis kurz vor dem Prozess beobachtet, wenn man über die Ermittlungspannen in den Berichten des NSU-Untersuchungsausschusses liest – versteht man diese Angst und versteht die Verunsicherung in der türkischstämmigen Gemeinde. Aus diesem Blickwinkel ist dann auch erklärbar, warum die bürokratische Optionspflicht oft nicht als freie Entscheidung – deutscher oder türkischer Pass oder doppelte Staatsangehörigkeit – sondern als hinterhältige Ausbürgerung erlebt wird. Die jährlich steigende Zahl der Rückwanderer in die Türkei hat sich seit Bekanntwerden der NSU und dem Erhalt der Optionsschreiben verdoppelt. Wer möchte in einem Staat leben, der einen nicht Willkommen heisst sondern loswerden will?

Sofuoglus und Sarialtins Integrationsprojekte sind alle beispielhaft und wichtig. Eigentlich fehlt es aber an der inneren Haltung Deutschlands und seiner Bürger. Dies ist mit Blick auf die vielen deutschen Flüchtlinge in den Jahrhunderten – die in der ganzen Welt Heimat gefunden haben – eine Schande.

Rosskastanienminiermotte ist ein Arschloch

by Martin Jost

(Aber Freiburgs Wohnsituation ist auch mies.)

Freiburg. (mjeu/majo) Freiburgs Ruf als schöne Stadt mottet. Unsere Kastanien sind gelb, bevor es richtig Herbst wird. Ein Mottenmonster aus Asien (jaja, der Chines!) mit einem Namen wie die Hexe in Disney-Filmen ist daran schuld: Cameraria ohridella. Den Rest des Beitrags lesen »

Herdern-Wiehre-Günterstal-Expedition

von Martin Jost

Es ist voller Sterne

by Martin Jost

Wo sitze ich? Zu Hause. Was ist falsch an diesem Bild? Es ist Montagabend und ich wollte gar nicht zu Hause sein.

Ich wollte im Planetarium sein.

Projektor Planetarium Freiburg

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Sirenengesang

by Martin Jost

https://twitter.com/#!/martinjost/status/186000691226087424

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Saramago im Di Vina’s Art Cafe, Günterstalstr. 31

by MKB


Geschäftsführerin Ludevina Milhanas

Ich traf meinen Doppelgänger in Ludevinas Di Vina’s Art Cafe und wir tranken einen portugiesischen Galão, der, um ehrlich zu sein etwas schwach war, was nicht unbedingt an Ludevina oder ihrem Delta-Kaffee lag, sondern vielleicht am Grad meiner Müdigkeit. Den Rest des Beitrags lesen »

Marches aux puces – Wiehropoli

by MKB

Die Standvergabe für den alljährlichen Wiehremer Herbstflohmarkt verläuft nach internationalen Kriterien des Maklerwesens. Somit ist die Lage der Schlossallee rund um den Alten Wiehrebahnhof. Die Hauptstrasse befindet sich unter der Pergola Richtung Urach-Spielplatz.
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Café in Urlaub

by Martin Jost

Im Sommer an den See knallen ist nicht nur schlecht für die Haut, sondern auch schlecht für die lokale Wirtschaft: Ein Café in der Wiehre hatte letzten Sommer gezwungenermaßen nur eingeschränkt geöffnet, weil die Kundschaft ausblieb. Und diesjahr?

Sommer Cafe

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Urlaub im Café

by MKB

Die Coffeeshop-Ketten haben Freiburgs Innenstadt längst fest im Griff. Ist ja auch praktisch, wenn man den schnellen Koffein-Schuß braucht, reingerannt, bestellt, to go – the americain way of life. Es gibt davon abgesehen natürlich viele andere Cafés, gerade im Bermuda-Dreieck. Doch wer wie ich eher mediterran gemütlich unterwegs ist, dem kann ich die Wiehre empfehlen. Sozusagen der Café-Urlaub vom Alltagsstress, den ich gerne mit Weltliteratur verbringe.

Saramago

Freiburg endgültig erklärt. Anhand fehlender Mülltonnen

by Martin Jost

Fleck wo Mülltonne war

An einem Tag im Spätsommer 2011 verschwanden klammheimlich und plötzlich alle Mülltonnen aus der Freiburger Innenstadt. Und dabei sollte doch am nächsten Tag der Papst kommen! Wo würde er seine Coladosen hineinwerfen? Was für einen falschen Eindruck von Freiburgs Innenstadt würde er erhalten? Und vor allem: Wo waren die Tonnen hin?

Einige Erklärungsmodelle. Den Rest des Beitrags lesen »

Die sonnigste Stadt Deutschlands

by MKB

Jetzt hatte ich mich nach der gestabendlichen Wetterschau auf einen gemütlichen Sonntag bloggend mit Tee und Keksen gefreut und dann schiesst die Sonne Strahlen aus allen Löchern! In Freiburg kann man sich auf das schlechte Wetter einfach nicht verlassen. Den Rest des Beitrags lesen »

Zu viel Auswahl

by Martin Jost

Apfelshorle naturtrueb

Nachdenken über naturtrübe Apfelschorle

Früher habe ich Menschen verachtet, die ihren Saft mit Wasser verdünnten. Aber wenn man älter wird, wird man überempfindlich für alles Dickflüssige und Süße. Heute weiß ich selbst nicht mehr, wann ich mir das letzte Mal Apfelsaft pur gegeben habe Den Rest des Beitrags lesen »

Keine Auswahl – kein Problem

by MKB

Die moderne, pluralistisch – demokratische Nutzergesellschaft überfordert. Mich jedenfalls täglich. Ständig werden Entscheidungen gefordert. Gefordert, nicht angeboten. Es beginnt mit der Nahrungssuche, mit dem Warenangebot in Supermärkten. Da hat man aber zum Glück die Wahl, sich dem Diktat des eingeschränkten Warensortiments von Aldi unterzuordnen. Dort herrscht eine Nudelfirma und man sucht nach rein ästhetischen Gesichtspunkten heute mal die Spirellis aus. Statt im Vollsortimenter minutenlang einzelne Firmen, Preise, Verpackungsvarianten und Kochkonzepte zu vergleichen. Ich mag das Konzept: Keine Auswahl – kein Problem. Den Rest des Beitrags lesen »

Sätze, die ich nur in Freiburg höre

by Martin Jost

  1. „Was kostet eine Seele?“
    „80 Cent.“

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Generation Generation

by MKB

Blogmässig angefangen zu schreiben habe ich, als ich Vater wurde. Meine Tochter ist jetzt zwei. Vielleicht kam es aus dem Drang, etwas der nächsten Generation zu hinterlassen. Vielleicht aber auch nur, weil ich auf den Spielplätzen und bei den Spaziergängen, die ich nun sogar ohne Familienbesuch absolviere, viel Zeit habe, um über mich und die Welt um mich herum nachzudenken. Als Vater auf dem Erwin-Spielplatz am Sonntagmorgen um halb neun – dann kann die Mama sich mal ausschlafen – wird einem bewusst, wie ein Kind die eigene Sichtweise verändert. Den Rest des Beitrags lesen »